Bandelier

Die vulkanisch geprägten Berge im Norden New Mexicos bergen in sich ein Zeugnis einer frühen Hochkultur, von denen es im Südwesten der USA so viele gibt. In der reizvollen Canyonlandschaft schützt das Bandelier National Monument auf mehr als 130 Quadratkilometern Fläche unzählige Zeugnisse menschlicher Präsenz seit Tausenden von Jahren. Charakteristisch sind die Behausungen, die die Pueblo-Kultur aus dem weichen Tuffstein herausgeformt hat.

Vor allem entlang des Frijoles Canyon, dem Teil des Monuments, den die meisten Besucher erkunden, finden sich Felswände aus porösem Tuffstein. Das Gestein ist von Natur aus regelrecht durchlöchert. Größere Hohlräume wurden dann von den damaligen Bewohnern in Handarbeit vergrößert und in Wohnungen verwandelt. Die Spuren sind überall an den Canyonwänden gut zu erkennen. Ein zwei Kilometer langer Rundweg führt direkt an der Felswand entlang. In einige der Wohnhöhlen kann man auch einen Blick werfen.

Einer der archäologischen Höhepunkte ist das Alcove House, das über einen von dem Hauptweg abzweigenden Pfad nach weiteren 800 Metern erreicht wird. in 43 Metern Höhe gelegen, erreicht man es nur über hölzerne Leitern. Ein kleines Abenteuer, das den Besuchern des Alcove House Schwindelfreiheit abverlangt.

Ein Erlebnis ist die Wanderung auf dem Falls Trail. Die Route führt in einen Canyon, in dem sich das Wasser des Rito de los Frijoles über zwei beeindruckende Wasserfälle in die Tiefe ergießt. Jenseits des Frijoles Canyon bietet das Monument große naturbelassene Gebiete, die als Wildnis unter besonders strengem Schutz stehen. Fast drei Viertel sind als so genanntes Wilderness Area idealer Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten. Gute Wandermöglichkeiten bestehen auch im Nordteil, der an den New Mexico Highway 4 angrenzt.

An der Straße befinden sich mehrere Trailheads. Unter anderem beginnt hier der Cerro Grande Trail, der den Cerro Grande Peak, die höchste Erhebung des Monuments, erklimmt. Von der Spitze bietet sich ein Panorama über das Monument wie auch die benachbarte Valles Caldera, eine gewaltige vulkanische Mulde, die heute ebenfalls ein nationales Schutzgebiet ist.

Benannt ist das Schutzgebiet nach Adolph Bandelier, einem amerikanischen Anthropologen, der sich um die Erkundung der Region verdient gemacht hat. Bandelier gilt als eine der führenden Persönlichkeiten bei der Erforschung der prähistorischen Völker und ihres Einflusses in Nordamerika.