Casa Grande Ruins

Das Casa Grande Ruins National Monument bewahrt Ruinen von Siedlungen der Hohokam-Kultur südöstlich von Phoenix. Zwar ist dies angesichts der Vielfalt prähistorischer Behausungen, auf die man in Arizona trifft, noch nichts Besonderes. Außergewöhnlich wird das Monument durch das namensgebende Casa Grande. Denn es ist das größte prähistorische Bauwerk der gesamten Region, was auf seine einstige Bedeutung schließen lässt. Auch ist es erstaunlich gut erhalten.

Das Casa Grande besteht aus einer Gebäudehülle, die drei Stockwerke hoch ist, und einem vierstöckigen Gebäudekern. Es ist in Adobebauweise errichtet und präzise nach den vier Himmelsrichtungen orientiert, was auf gutes astronomisches Wissen seiner Erbauer hindeutet. Errichtet und genutzt wurden die Bauwerke in einem Zeitraum von etwa 1150 bis 1450.

Das wertvolle Zeugnis der vergangenen Hochkultur ist mit einer riesigen Überdachung versehen, die weithin erkennbar ist und gewissermaßen den Weg zu dem Monument weist. Über die Ästhetik des Dachs lässt sich sicher streiten, doch der Schutz des Casa Grande vor Sonne und Regen hat eben einen Preis. Immerhin: Die Dachkonstruktion stammt aus dem Jahr 1932 und hat somit ihrerseits bereits einen historischen Wert. Betreten darf man die wertvolle Bausubstanz übrigens nicht, um jegliche Beeinträchtigung zu vermeiden.

Um das Casa Grande herum befinden sich noch einige weitere Reste von Gebäuden der Hohokam. Das gesamte Ensemble erhielt bereits im Jahr 1892 als Prehistoric and Cultural Reserve einen besonderen Status. Es war das erste Mal in der Geschichte der USA, dass man ein derartiges Kulturgut in dieser Form unter Schutz stellte. Seit dem Jahr 1918 ist das Casa Grande schließlich ein National Monument.

Seinen Namen erhielt das Casa Grande übrigens von dem aus Italien stammenden Missionar Eusebio Francisco Kino, der im Jahr 1694 das Bauwerk als mutmaßlich erster Europäer zu Gesicht bekam und ihm diese Bezeichnung verlieh.