Acadia National Park
Acadia
Der Acadia Nationalpark ist gewissermaßen das Herzstück der wilden, ungezähmten Atlantikküste im Nordosten der USA. Mit waldreichen Hügeln, einer malerischen Landschaft und vor allem der zerklüfteten Küstenlinie ist der Nationalpark nicht nur eine der bedeutendsten Attraktionen in Maine, sondern auch einer der zehn meistbesuchten Parks des Landes.
Er nimmt große Teile der Mount Desert Island ein, die nach Long Island die größte Insel an der US-Ostküste ist. Die mehr als vier Millionen Besucher, die sie hier alljährlich zählen, erwartet ein facettenreiches Naturerlebnis mit unzähligen Buchten, Seen und historischen Ortschaften. Höhepunkt ist natürlich die felsige Küstenlinie. Das dortige Thunderhole gilt als Hauptattraktion. Der Fels ist hier so geformt, dass bei jedem Eintreffen der Brandung ein mächtiger Donnerschlag zu hören ist.
Ein weiteres beliebtes Ziel ist der Cadillac Mountain, die höchste Erhebung im Nationalpark und auch sonst weit und breit. Man sagt, dass just an diesem Ort jeden Morgen der erste Sonnenstrahl in den USA zu sehen ist. So oder so versammeln sich sehr zeitig die Massen hier, um den neuen Tag zu begrüßen. Noch mehr Gedränge und ein regelrechter Wettbewerb um den besten Platz herrscht, wenn sich der Tag dem Ende zuneigt, am Leuchtturm von Bass Harbor. Das Bass Harbor Head Light ist eines der begehrtesten Fotomotive in Acadia.
Wer es ruhiger mag, findet auf mehr als 200 Kilometern Wanderwegen Abgeschiedenheit, Ruhe und Natur pur. Dies ist die Gelegenheit, vielleicht auf einen Weißkopfseeadler oder anderen Vertreter der reichhaltigen Fauna hier zu treffen.
Ein besonderes Feature sind übrigens 45 Meilen historischer Kutschenwege, die den Park durchziehen. Der Industrielle John D. Rockefeller Jr. spendierte diese Routen, um Besuchern unbeschreibliche Aussichten zu ermöglichen, die bequem erreichbar sein sollten, aber ohne die negativen Erscheinungen des motorisierten Tourismus‘. Eine wegweisende Idee. Heute teilen sich Gespanne, Wanderer und Radfahrer diese Routen.
Gegründet im Jahr 1916 als Sieur de Monts National Monument, wurde das Areal bereits drei Jahre darauf in einen Nationalpark umgewandelt, der damals allerdings zunächst Lafayette National Park hieß. Im Jahr 1929 erhielt er seinen heutigen Namen. Die Bezeichnung Acadia geht übrigens auf den italienischen Seefahrer Giovanni Verrazano zurück. Er erkundete im 16. Jahrhundert die Atlantikküste und verlieh diesem Landstrich den Namen Archadia, woraus im Laufe der Zeit Acadia wurde.