In wohl keinem anderen Nationalpark kommen die unendlichen Weiten, die den Südwesten der USA prägen, so zur Geltung wie in den Canyonlands. Die zerklüftete Landschaft ist nicht nur von atemberaubender Schönheit, sondern lässt einen vor Ehrfurcht beinahe erstarren. Das weite Land voller Tafelberge, Butten, Schluchten und steinernen Bögen ist dem legendären Grand Canyon durchaus ebenbürtig, aber wesentlich weniger stark besucht.

Geschaffen wurde diese unvergleichliche Gegend im Südosten des Staates Utah in erster Linie von Colorado und Green River, die hier zusammenfließen. Die Flüsse teilen den Nationalpark in drei Teilbereiche auf – Island in the Sky, Needles District und The Maze. Ganz abgelegen und räumlich von dem Hauptgebiet getrennt, gehört mit dem Horseshoe Canyon noch ein viertes Areal zu den Canyonlands, das eine Schlucht mit wertvollen Felsenmalereien beinhaltet, die zu den größten und besterhaltenen Kostbarkeiten dieser Art in den USA zählen. So unterschiedlich die Teilbereiche auch sind, allen gemein ist das trockene und heiße Wüstenklima, das das Leben hier draußen in der Wildnis bestimmt.

Touristisch am besten erschlossen und auch am meisten besucht ist das Island in the Sky, das sich auf einem mächtigen Tafelberg dem Himmel förmlich entgegenreckt. Eine Panoramastraße führt quer hindurch und verbindet verschiedene Aussichtspunkte, von denen man den Blick in alle Himmelsrichtungen schweifen lassen kann, ohne jemals genug zu bekommen.

Wie geschaffen für Wanderer ist der Needles District, wo man zwischen den hoch aufragenden Felsnadeln durch die einzigartige Wüstenlandschaft streifen kann. Gänzlich abgelegen und nur etwas für ausgewiesene Abenteurer, die es für mehrere Tage in die unberührte Wildnis fernab jeglicher Zivilisation zieht, sind die Bereiche im Westen des Parks, The Maze und Horseshoe Canyon.

Wohin es einen auch zieht, es fällt stets ins Auge, wie reichhaltig das Leben hier in der Wüste jenseits angepasster Kakteen und Sträucher gedeiht. Trotz vermeintlich lebensfeindlicher Bedingungen sind die Canyonlands geradezu ein Hort des Lebens. So sind allein 270 Vogelarten heimisch.