Saguaro National Park
Saguaro
Die riesigen Saguaro-Kakteen gelten als Symbol für den amerikanischen Südwesten. Mit dem Saguaro National Park in Tucson ein Denkmal gesetzt. Der Park erstreckt sich über die bergige Wüsten-Landschaft östlich und westlich der Stadt und schützt eines der größten Vorkommen dieser seltenen stummen Riesen. Obwohl die eindrucksvollen Saguaros das beherrschende Motiv des Parks sind, wie der Name schon verrät, bewahrt er eine enorme Artenvielfalt vor menschlichen Eingriffen. Insbesondere der Bereich der Rincon Mountains östlich der Stadt weist eine reiche Flora und Fauna auf, die man in einer Wüste gar nicht erwarten würde.
Das mag den besonderen klimatischen Bedingungen geschuldet sein. Während die anderen bedeutenden Wüsten Nordamerikas – Great Basin, Mohave und Chihuahua – sind von enormer Trockenheit geprägt. Nur in der Sonora-Wüste herrscht subtropisches Klima, in dem sich Wärme und zwei Regenzeiten abwechseln. Ideale Bedingungen offenbar für die Saguaros, die nur in dieser Region der USA wachsen.
Der östliche Teil des 1994 gegründeten Nationalparks ist besonders artenreich. Umgeben von den hohen Rincon Mountains, sind Niederschläge hier besonders ergiebig. Die hohen Lagen bescheren zudem niedrigere Temperaturen und eine völlig andere Vegetation. Auf der von Nadelwald geprägten Spitze des Mica Mountain zum Beispiel fühlt es sich daher eher an wie in dem hunderte Meilen weiter nördlich liegenden Grand Canyon.
Die Protagonisten sind und bleiben natürlich die Saguaros. Sie gedeihen nur in der Sonora-Wüste, werden bis zu 200 Jahre alt und sind die größte in den USA vorkommende Kaktus-Art. Östlich von Tucson wachsen weniger dieser imposanten Pflanzen als im westlichen Tucson Mountain District. Dafür ist der Ostteil landschaftlich reizvoller und von dem bereits erwähnten Artenreichtum besonders gekennzeichnet.
Der Nationalpark ist ein idealer Ort, um mit diesen faszinierenden Geschöpfen auf Tuchfühlung zu gehen. Allzu wörtlich sollte man das natürlich nicht nehmen, denn an ihren schützenden Stacheln kann man sich leicht schmerzhaft verletzen. In ihrem Inneren beherbergen die mächtigen Pflanzen, die die Höhe eines Hauses erreichen können, enorme Wasservorräte, die helfen, die Trockenzeit unbeschadet zu überstehen. Überhaupt sind Flora und Fauna perfekt an die klimatischen Bedingungen angepasst. Auch darüber kann man sich in dem Nationalpark informieren. Und man wird ganz beiläufig über die richtige Aussprache des Wortes Saguaro aufgeklärt. Sie lautet in etwa „Sa-Wa-Ro“.
Die wohl schönsten Momente erlebt man abends, wenn sich der Himmel rot verfärbt, die Sonne hinter dem westlichen Horizont abtaucht und sich die mächtigen Saguaros gegen den flammenden Himmel abzeichnen. Das ist Arizona pur.