Yosemite ist ein eindrucksvolles Beispiel für die Kräfte der Natur. Das Herzstück des Nationalparks im Osten Kaliforniens, das Yosemite Valley, geht auf das mächtige Wirken einszeitlicher Gletscher zurück. Eingerahmt von gigantischen Granitwänden, ist das Tal mit saftigen Wiesen, Bächen und Wäldern ein erfrischender Born des Lebens. Die meisten der Millionen Besucher beschränken sich auf dieses Areal. Dabei erstreckt sich der Nationalpark über ein weitaus größeres Gebiet der Gebirgsregion der Sierra Nevada, das weitgehend unberührt und besonders geschützt ist.

Der Park bedeckt insgesamt eine Grundfläche von mehr als 3.000 Quadratkilometern. Aufgrund der landschaftlichen Schönheit und der beeindruckenden Artenvielfalt ist er seit 1984 zum Weltnaturerbe der Unesco. Diese Bedeutung erkannte man schon frühzeitig und ernannte die Gegend bereits im Jahr 1890 zum Nationalpark. Yosemite ist damit der drittälteste Nationalpark der USA und der Welt.

Die meisten Besucher beschränken ihren Besuch auf das malerische Yosemite Valley und staunen über die schroffen Felswände, allen voran jene des mächtigen El Capitan, und die Wasserfälle, die sich aus großer Höhe in die Tiefe stützen. Nach schneereichen Wintern versprechen die Fälle einen besonders imposanten Anblick.

Wenn sich im Sommer die Massen in dem nur 18 Quadratkilometer großen Tal drängen, wird es regelmäßig eng. Daher wurde für Tagesbesucher ein Reservierungssystem eingeführt. Während der Hauptsaison darf man tagsüber nur mit einer gültigen Reservierung in das Tal hinein, aber auch damit herrscht noch gehöriges Gedränge.

Wohl dem, der der Menge entflieht und sich in das wilde Hinterland des Parks voller Ruhe und Einsamkeit aufmacht. Doch auch das geht im Prinzip nur im Sommer. Denn während das Valley ganzjährig für Besucher geöffnet bleibt, sind in den Wintermonaten weite Teile des Parkgebiets durch Schnee und Eis von der Außenwelt abgeschnitten.